Warum Selbstoptimierung nicht gleich Selbstfindung ist
Alle reden gerade davon, wie wichtig "Self-Love", "Healing" und "Growth" sind. Jeder Podcast, jeder Insta-Post, jede zweite Kerze bei TK Maxx trägt Affirmationen wie „I am enough“ oder „Just breathe“. Und während du da sitzt, dein achtes Journal beginnst, fünfmal täglich Wasser mit Zitrone trinkst und versuchst, endlich in deiner Healing Era zu sein, fühlst du dich trotzdem leer. Oder wütend. Oder einfach nur genervt von diesem ganzen Licht-und-Liebe-Zirkus.
Same, babe.
Denn echte Heilung fühlt sich selten wie ein Pinterest-Board an. Echte Heilung ist chaotisch. Hässlich. Laut. Und manchmal ziemlich einsam. Sie macht keine ästhetischen Reels und verkauft keine Kristallsets in hübschen Boxen. Sie zwingt dich, die Realität zu sehen: deine Muster, deine Lügen, deine Kompensationsstrategien. Und sie fragt nicht, ob du gerade in der Mood bist.
Viele verwechseln Heilung mit Performance. Mit dem Streben danach, „die beste Version“ von sich selbst zu werden. Spoiler: Du darfst dich auch in deiner schlechtesten Version lieben. In der, die hässlich weint, sich selbst sabotiert, toxisch reagiert oder einfach nur müde ist. Du darfst auch in deiner unvollkommenen Existenz existieren. Und das ist keine Schwäche. Das ist radikal.
BMC Real Talk heißt: Wir sprechen nicht nur über Schattenarbeit. Wir sind mittendrin. Wir schreiben keine Erleuchtungsrezepte, wir überleben. Und manchmal ist das mehr als genug.
Wenn du also gerade nicht das Gefühl hast, dass du „genug heilst“, dass du „weiter sein müsstest“ oder „deine Frequenz erhöhen solltest“, atme. Vielleicht ist heute einfach nicht dein Tag, um zu wachsen. Vielleicht ist heute dein Tag, um zu überleben.
Und auch das ist Magie.
-Elly